Fluss- und Seebauconsult
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Sicherungsmaßnahmen für einen Schiffsanleger im Geierswalder See

Projekte:
Wasserbau

Wie geht das?
Windprognosen
Windwellen-Prognose
Sediment-Transport

Partner:
LMBV

Bestandsaufnahme

Anfang 2015 war der gesamte Bereich um einen Schiffsanleger in Pfahlbauweise in der SO-Ecke des Geierswalder Sees und das Ufer westlich davon so stark durch Sedimentakkumulationen abgeflacht, daß die Schwimmelemente des Anlegers auf dem Sediment auflagen. Ein Schiffsverkehr war in diesem Zustand natürlich nicht möglich. Durch Abbaggerung des Sediments wurde die Funktionsfähigkeit des Anlegers temporär wieder hergestellt.

Anleger Geierswalde  Anleger Geierswalde
Versandung am Schiffsanleger Geierswalde, direkt an der Anlagestelle freigebaggert, 2015

Wind-Wellen-Gutachten der FSC

Aufgabe für die FSC war es 2015, im Rahmen eines eines Wind-Wellen-Gutachtens die Ursachen für die Versandung aufzuklären und möglichst Maßnahmen zu empfehlen, die die Versandung des Schiffsanlegers verhindern und den Schiffsverkehr am Anleger ermöglichen.

Durch die Berechnung des Wellenklimas für den betroffenen Uferbereich konnte die Versandung erklärt und die transportierten und abgelagerten Sandmengen quantifiziert werden.

Transportmengen  Umlagerungen
transportierte Sandmengen und Umlagerungen am Geierswalde, im Bereich um die Anlagestelle, 2015

Verortung der Umlagerungen
Verortung der Transportmengen und Umlagerungen

Sicherungsmaßnahmen

Als Sicherungsmaßnahmen kamen grundsätzlich 2 Kategorien in Betracht:

  • Verhinderung der Transportursachen (TU)
  • Verhinderung der Transportwirkung (TW)

Im Einzelnen wurden folgende Sicherungsmaßnahmen vorgeschlagen:

  1. TU: Errichtung von vorgelagerten Wellenbrechern mit Uferabständen von 15 m (UP9) bis 37 m (UP10a)
  2. TU: Installation von schwimmenden Wellenbrechern mit einem Uferabstand von 15 m bis 37 m
  3. TU: Vergrößerung der Korngröße des Sediments durch Aufkippen von grobem Kieses
  4. TU: Errichtung von etwa 20Stück, 7 m bis 14 m langen, teildurchlässigen Buhnenreihen
  5. TW: Errichtung eines Trennbauwerkes in Form einer Steinschüttmole oder einer Stahlspundwand in Kastenbauweise einer Länge von 37 m ca. 10 m westlich des Anlegers. Die 1 m breite Krone sollte 0,3 m über dem Niveau des höchsten zu erwartenden Wasserspiegels liegen.

Wie im Foto von den Bauarbeiten 2023 zu sehen ist, wurde ein Mix der Vorschläge 1, 4 und 5 Installiert: Es wurden weiter westlich zwei vorgelagerte Wellenbrecher errichtet. Quasi als Sperrbauwerk (in Anlehnung an Vorschlag 5) wurde etwa 30m westlich des Anlegers eine etwa 20 m lange Holzbuhnenreihe eingebaut.

Mit dem Abweichen von den Ausführungsvorschriften bleibt zu hoffen, dass die Wellenbelastung kleiner ausfällt, als es die sichere Prognose vorhersagt und/oder dass die vereinigte Wirkung der drei Maßnahmen effektiv genug ist. Ansonsten ist eine erneute Akkumulation von Sand im Bereich zwischen Buhnenreihe und Anleger zu befürchten.

Senftenberg/Elsterheide. Die Arbeiten im Auftrag der LMBV zur Sicherung und Gestaltung des Geierswalder Strandabschnittes wurden zwischenzeitlich abgeschlossen. Die erforderlich gewordenen Arbeiten zur Böschungssicherung im südlichen Bereich des Restloches Koschen, dem Geierswalder See, begannen im Rahmen der Sanierung am 1. Oktober 2022 mit dem Errichten der Baustraßen. Es erfolgte nachfolgend die Profilierung des Strandes zur Böschungsabflachung mit einem wasserseitigen Abtrag der Böschung und der Anpassung an das vorhandene Gelände. Im Anschluss begann die Herstellung der beiden Wellenbrecher mit Wasserbausteinen und einer doppelreihigen ca. 60 Meter langen Holzbuhne. Die Abnahme der Gesamtleistung erfolgte am 12. Mai 2023. Der Vertragswert betrug rund 1,25 Millionen Euro.
(LMBV konkret, Ausgabe 4 | August 2023)

Anleger Geierswalder See
Gestaltungsarbeiten am Ufer des Geierswalder Sees, 2023, Foto LMBV

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08.01.2024