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Sicherungsmaßnahmen am Restloch Störmthal |
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BestandsaufnahmeDer Störmthaler See entstand aus dem Tagebau Espenhain durch Flutung von 2003 bis 2013. Man hatte zwar bei der Ufergestaltung darauf geachtet, dass im Bereich des Endwasserstandes Neigungen von etwa 1:10 geschaffen werden. Dies war aber nicht an allen Stellen möglich. Prominentes Beispiel dafür ist der Aussichtspunkt direkt südlich des Schlumper-Einlaufes, der deswegen durch eine Steinschüttung gesichert wurde. Bereits im Zeitraum 2013- 2015 traten an exponierten Stellen Kliffbildungen auf, die sich auch durch temporäre Sicherungsmaßnahmen nicht eindämmen ließen. Fast 1m hohe Kliffs machten den Badebetrieb praktisch unmöglich. Noch höhere Kliffs entstanden südlich der o.a. Steinschüttung durch so genannte Lee-Erosion.
Berechnung der ZustandsgrößenZu diesem Zeitpunkt sollte mit einem Wind-Wellen-Gutachten durch die FSC geklärt werden, wodurch es zu den Uferveränderungen kommt und welche Maßnahmen zur Abhilfe angewandt werden können. Den Anfang derr Begutachtung machte die Bestandsaufnahme. Dazu gehörten:
Durch die zusätzliche Ableitung der sich ergebenen Streichlängen des Windes über die freie Wasserfläche des Störmthaler Sees an sieben repräsentativen Uferpunkten konnte das Wellenklima berechnet werden sowie die maximalen Wellenparameter, die sich z.B. für einen 20-jährigen Vorhersagezeitraum wie folgt ergeben:
Diese Werte zeigen eindringlich die enorme Belastung des NO-O-SO-Ufers aus vorwiegend lockeren Sanden und Kiesen durch die angreifenden Windwellen. Auf der Grundlage dieser Wellenparameter konnte berechnet werden, dass hinsichtlich ufernormal angreifender Wellen Neigungen von 1:6 bis 1:14 stabil sein sollten. Die vorgefundenen Ufer wiesen dementsprechend größtenteils stabile Neigungen auf. Dass trotzdem starke Erosionen (und Akkumulationen) auftraten, lag am uferparallen Sedimenttransport. Es konnte abgeschätzt werden, dass insbesondere im Bereich des Badestrandes bis zu 200m3 pro Jahr transportiert werden. Das Sediment wird hauptsächlich nach SO transportiert; es ergeben sich aber auch Abschnitte mit Transport nach NW bzw. mit Änderungen der Transportrichtung, die durch Änderung des Windklimas induziert werden. Die Transportfunktionen bilden die Grundlage für die Berechnung der Umlagerungen, wobei auch Unstetigkeiten im Uferverlauf berücksichtigt werden müssen. Durch die entsprechende Auswertung konnte nachgewiesen werden, dass sich am betrachteten NO-Ufer weite Strecken (E2, E3, E4) mit einem mittleren Erosionsvolumen von 0,1m3 pro Meter Uferabschnit im Jahr ergeben. Außerdem wird Material im nördlichen Bereich (A1) mit durchschnittlich ebenfalls 0,1m3/m im Jahr akkumuliert. Der Einlauf des Schlumpers (A2) ist mit 135m3 pro Jahr versandungsgefährdet. Außerdem sammelt sich bis zu 450m3 nach SO transportiertes Sediment pro Jahr in der SO-Ecke des Sees (A3).
SicherungsmaßnahmenZur Sicherung des ausgedehnten mittleren Erosionsgebietes wurde vorgeschlagen, die Kraft der angreifenden Wellen durch vorgelagerte Wellenbrecher aus Wasserbausteinen zu minimieren. Die entsprechenden Arbeiten wurden 2020 umgesetzt:
Im Bereich des Strandes verbietet der angestrebte Badebetrieb den Einsatz der vorgelagerten Wellenbrecher. Hier wurde statt dessen ein Buhnefeld errichtet und vermittelt nun fast Ostsee-Feeling.
Zur Sicherung des Schlumper-Einlaufes wurde nördlich eine Steinbuhne errichtet, die das hierher transportierte Sediment einfangen soll. Die Lee-Erosion südlich der Aussichtsplattform wurde durch die Weiterführung der Steinschüttung (und ein anschließendes Buhnenfeld) gesichert.
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21.08.2021 |